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بسم الله الرحمن الرحيم
78:1عم يتساءلونWorüber befragen sie sich?

Mit dieser einleitenden Frage beginnt Sure 78 (an-Naba’) Der Bericht – und sie ist bewusst offen formuliert:
Worüber befragen sie sich?

Sie spiegelt eine Szene der Unruhe und Diskussion wider: Menschen reden, stellen Fragen, rätseln. Doch was sie beschäftigt, ist nicht nebensächlich – es ist etwas von gewaltiger Bedeutung. Die Frage zielt darauf ab, Aufmerksamkeit zu schärfen: Was ist das Thema, über das sie sprechen, vielleicht streiten – aber nicht begreifen?

Es ist der Auftakt zu einer Offenlegung: Die kommenden Verse werden zeigen, worum es wirklich geht – und dass es nichts Alltägliches ist, sondern eine Wahrheit, die nicht ignoriert werden kann.

78:2عن النبإ العظيمÜber den gewaltigen Bericht

Jetzt wird die offene Frage konkretisiert: Es geht um den gewaltigen Bericht.

Dieser Ausdruck – النَّبَإِ الْعَظِيمِ – bezeichnet nicht irgendeine Nachricht, sondern eine Mitteilung von größter Tragweite. Es ist eine Botschaft, die alles betrifft, jeden Einzelnen, ohne Ausnahme.

Was genau dieser Bericht ist, wird sich in den folgenden Versen zeigen. Doch schon jetzt wird klar: Es geht um mehr als Worte – es geht um Realität, die kommen wird. Und die Menschen, über die gesprochen wird, diskutieren, bezweifeln oder ignorieren sie – obwohl ihre Bedeutung über allem steht.

78:3الذى هم فيه مختلفونÜber den sie uneinig sind

Hier zeigt sich der Zustand der Menschen gegenüber diesem gewaltigen Bericht: Sie sind uneinig über ihn.

Diese Uneinigkeit ist kein sachliches Ringen um Verständnis – sie ist Ausdruck von Zweifel, Leugnung, Spott. Der Bericht selbst ist klar, aber die Haltungen zu ihm gehen auseinander: Einige glauben, andere zweifeln, manche spotten, wieder andere verdrängen ihn.

Diese Spaltung zeigt: Der Bericht fordert Entscheidung – und genau darin liegt seine Kraft. Er lässt sich nicht neutral betrachten. Wer ihn hört, muss Stellung beziehen – und diese Entscheidung ist entscheidend für das, was folgt.

78:4كلا سيعلمونNein! Sie werden wissen

Mit diesem Ausruf beginnt die Wende: Nein! Sie werden wissen.

Es ist eine klare Zurückweisung ihres Zweifelns, ihrer Uneinigkeit. Die Ablehnung des gewaltigen Berichts ändert nichts an seiner Realität – sie wird nicht durch Diskussion aufgehoben.

„Sie werden wissen“ bedeutet: Die Wahrheit wird sich nicht nur zeigen, sie wird unausweichlich erfahren. Es ist kein theoretisches Wissen, sondern eine direkte Konfrontation mit dem, was sie zuvor anzweifelten.

Der Ausruf „Nein!“ ist scharf – als würde er das ganze Gerede stoppen. Es ist der Moment, in dem göttliche Realität über menschliche Meinungen gestellt wird.

78:5ثم كلا سيعلمونAbermals nein! Sie werden wissen

Die Wiederholung verstärkt den Ernst: Abermals nein! Sie werden wissen.

Es ist nicht nur eine rhetorische Wiederholung – sondern ein doppelter Einschnitt. Die Diskussion, das Zweifeln, das Leugnen: Alles wird enden. Und das nicht irgendwann, sondern gewiss – und für jeden.

Diese zweite Aussage zeigt: Die Erkenntnis wird kommen – und sie wird unausweichlich, endgültig, klar sein. Was jetzt uneinig besprochen wird, wird dann zur offensichtlichen Realität, die niemand mehr leugnen kann.

Das zweimalige „Nein!“ ist wie ein göttlicher Schnitt durch menschliche Selbstsicherheit. Sie werden wissen – weil es nichts mehr zu leugnen gibt.

78:6ألم نجعل الأرض مهداMachten wir nicht die Erde zu einer Grundlage

Die Aussage erinnert an eine Realität, die jeder erlebt, aber viele übersehen: Der Boden, auf dem alles ruht, ist stabil, ausgerichtet, tragend – nicht zufällig, sondern bewusst gestaltet.

Diese Ordnung ist nicht nur Lebensraum, sondern Beweis. Sie zwingt niemanden zum Glauben, aber entzieht jedem die Ausrede. Wer tagtäglich auf sicherer Grundlage lebt und dennoch meint, alles sei ohne Sinn, übersieht das, worauf er steht.

78:7والجبال أوتاداUnd die Berge zu Pfählen?

Die nächste Erinnerung vertieft die erste: Was unter den Füßen fest ist, wird durch die Berge stabilisiert.

Sie stehen wie Pfähle – tief verwurzelt, fest verankert. Diese Bildsprache macht deutlich: Berge sind nicht nur Erhebungen, sondern Teil eines geordneten Systems, das die Erde in Balance hält.

Sie zeigen Kraft, Gewicht und Beständigkeit – und sie sind nicht zufällig verteilt, sondern gezielt „eingeschlagen“. Auch sie gehören zu den sichtbaren Zeichen, die zeigen: Wer hier lebt, lebt inmitten einer Welt, die mit Absicht strukturiert wurde.

78:8وخلقنكم أزوجاUnd wir erschufen euch in Paaren

Diese Aussage lenkt den Blick vom äußeren Raum auf den Menschen selbst: Er ist nicht einzeln geschaffen – sondern in Paaren.

Das bedeutet mehr als nur geschlechtliche Ergänzung. Es ist ein Hinweis auf Wechselseitigkeit, Bedürftigkeit, Zusammenarbeit, Fortpflanzung, Beziehung. Kein Mensch ist für sich vollständig – die Paarbildung ist Teil eines größeren Plans.

Sie ist weder zufällig noch rein biologisch – sondern Ausdruck einer Ordnung, die nicht nur die Natur, sondern auch das soziale und emotionale Leben umfasst.

So wie die Erde trägt und die Berge festigen, ist auch die menschliche Beziehung Teil dieser gezielten, durchdachten Struktur.

78:9وجعلنا نومكم سباتاUnd machten euren Schlaf zu einem Ausruhen

Die nächste Erinnerung betrifft etwas scheinbar Alltägliches – und doch Wesentliches: Schlaf wird zur Ruhe gemacht.

Diese nächtliche Unterbrechung ist kein Zufall, sondern bewusst eingerichtet. Sie trennt den Tag, unterbricht das Tun, gibt dem Körper Erholung, dem Geist Entlastung. Sie ist kein Stillstand, sondern ein notwendiger Rhythmus, der das Leben erhält.

Inmitten all der sichtbaren Zeichen ist auch der Schlaf ein stiller Beweis für Fürsorge und Ordnung: Der Mensch wurde nicht für ständiges Funktionieren erschaffen – sondern für Balance, für ein Leben mit Phasen von Aktivität und Wiederherstellung.

78:10وجعلنا اليل لباساUnd machten die Nacht als Überzug

Die Nacht wird hier als Überzug beschrieben – ein bildstarkes Wort für Schutz, Bedeckung, Rückzug.

Sie legt sich über das Leben wie ein Mantel, der die Welt einhüllt und beruhigt. Lärm und Bewegung kommen zur Ruhe, das Sichtbare verschwindet. Sie zwingt zur Pause – nicht durch Zwang, sondern durch Struktur.

Dieser Überzug ist kein bloßer Wechsel von Hell zu Dunkel, sondern Teil eines durchdachten Gleichgewichts: Wie Schlaf für den Einzelnen, so ist die Nacht für die Welt – eine Zeit der Erholung, der Stille, der Verlangsamung.

Auch sie ist ein Zeichen – nicht Leere, sondern bewusst gesetzte Begrenzung.

78:11وجعلنا النهار معاشاUnd machten den Tag als Lebensunterhalt

Der Tag wird als Lebensunterhalt beschrieben – nicht nur als Zeitabschnitt, sondern als Raum für Wirksamkeit, Versorgung und Bewegung.

Mit dem Licht beginnt das Tun: Pflanzen wachsen, Menschen arbeiten, Tiere suchen Nahrung. Der Tag bringt Sichtbarkeit, Orientierung, Rhythmus – er ist die Phase, in der die Grundlagen für das Leben geschaffen, gesucht und verteilt werden.

Diese Ordnung – Nacht als Überzug, Tag als Versorgung – ist nicht austauschbar, sondern exakt eingerichtet. Sie zeigt: Das Leben ist nicht planlos, sondern gegliedert in Phasen, die einander ergänzen und ermöglichen.

Auch der Tag selbst ist damit ein stilles Zeugnis – für Fürsorge, Struktur und Ziel in der Schöpfung.

78:12وبنينا فوقكم سبعا شداداUnd wir bauten über euch feste Sieben

Mit diesem Ausdruck wird auf die gewaltige Struktur über dem Menschen hingewiesen: „die festen Sieben“ – ein Verweis auf die sieben Himmelsebenen, die in ihrer Stabilität und Ordnung errichtet wurden.

Sie sind nicht vage oder poetisch gemeint, sondern tatsächlich gebaut, also zielgerichtet erschaffen. „Fest“ bedeutet: unerschütterlich, tragend, funktional. Der Mensch lebt nicht unter Leere, sondern unter einer vielschichtigen Ordnung, die Schutz, Gleichgewicht und Dimension bringt.

Diese Struktur ist ein weiteres Zeichen: Sie zeigt, dass das, was über uns ist, nicht Chaos, sondern bewusste Anordnung ist – Teil desselben Plans, der auch Tag, Nacht, Schlaf und Erde umfasst.

78:13وجعلنا سراجا وهاجاUnd machten eine glühende Leuchte

Die Beschreibung ergänzt das Himmelsbild mit einem zentralen Element: die glühende Leuchte – ein klarer Hinweis auf die Sonne.

Sie wird nicht zufällig erwähnt, sondern in ihrer Funktion als Lichtquelle, Wärmespender und Lebensgeber betont. „Glühend“ verweist auf ihre Kraft, „Leuchte“ auf ihren Zweck: Sie soll sichtbar machen, wärmen, aktivieren.

Sie ist keine bloße Erscheinung am Himmel – sondern gezielt platziert und funktional erschaffen. Ihr Rhythmus bestimmt den Tag, ihr Licht lenkt das Leben. Und auch sie ist ein Zeichen, das jedem sichtbar ist – ein Beweis der Fürsorge und Ordnung über dem Menschen.

78:14وأنزلنا من المعصرت ماء ثجاجاUnd ließen Wasser in Strömen von den Verdichtenden herabkommen

Jetzt wird der Blick vom festen Himmel zur Bewegung darin gelenkt: Wasser strömt herab – von den „Verdichtenden“ (den Wolken).

Diese Formulierung zeigt zwei Dinge: Erstens, dass die Wolken kompakt und tragend sind – sie halten große Mengen Wasser, ohne zu zerbrechen. Zweitens, dass das Herabkommen des Wassers nicht chaotisch, sondern gezielt gelenkt ist.

Es ist kein zufälliger Regen – sondern ein Vorgang von oben nach unten, messbar, wiederkehrend, lebensspendend. Die „Ströme“ machen deutlich: Es geht nicht um Tropfen, sondern um versorgende Mengen, die das Leben aufrechterhalten.

Wasser – aus unsichtbarem Dampf verdichtet, getragen, dann fallend – ist ein sichtbares Zeichen für Ordnung, Versorgung und Verbindung zwischen Himmel und Erde.

78:15لنخرج به حبا ونباتاUm damit Korn und Spross hervorzubringen

Hier wird das Ziel des herabströmenden Wassers benannt: Es bringt Korn und Spross hervor.

Das zeigt: Der Regen ist kein willkürlicher Vorgang – er erfüllt eine klare Funktion: Er nährt die Erde, lässt Pflanzen wachsen, gibt den Menschen Nahrung. Korn steht für das Lebensnotwendige, Spross für das Neue, Frische, Wachsende.

Die Kette ist geschlossen: Von den festen Himmeln, über die Leuchte, zu den Wolken, zum Wasser, zur Frucht – alles ist verbunden, nichts geschieht ohne Sinn.

Es ist eine stille Erinnerung: Der Mensch lebt aus einer Struktur, die ihn nicht nur trägt, sondern ständig versorgt – sichtbar, spürbar, erfahrbar.

78:16وجنت ألفافاUnd Gärten rundherum

Die Kette der Versorgung endet mit einem Bild der Fülle: Gärten rundherum.

Gärten stehen für mehr als nur Nahrung – sie bedeuten Ordnung, Schönheit, Vielfalt, Schutz und Leben in Harmonie. Sie sind das Ergebnis von Wasser, Erde, Licht und Zeit – alles Elemente, die zuvor erwähnt wurden.

Das Wort „rundherum“ betont: Diese Gärten sind nicht isoliert, sondern umgeben, erreichbar, umfassend. Es ist ein Bild von Versorgung, das nicht spärlich, sondern großzügig gedacht ist.

Die Gärten zeigen: Aus der unsichtbaren Ordnung entsteht das sichtbare Leben – geordnet, grün, reich. Wer inmitten solcher Zeichen lebt, lebt nicht zufällig.

78:17إن يوم الفصل كان ميقتاGewiss, der Tag der Entscheidung war ein festgesetzter Zeitpunkt

Mit diesem Vers beginnt der Umschwung: Nach all den Zeichen der Versorgung wird nun der Tag der Entscheidung genannt – festgesetzt, unverrückbar.

„Festgesetzter Zeitpunkt“ bedeutet: nicht verschiebbar, nicht zufällig, nicht unklar. Er steht fest – genauso wie die Nacht, der Schlaf, die Erde, der Regen. Wer dachte, der Bericht sei nur Spekulation, erkennt jetzt: Auch das Ende folgt derselben Ordnung.

Der Tag der Entscheidung ist der Moment, an dem alle Zeichen zusammenlaufen – nicht zur Diskussion, sondern zur offenen Wahrheit. Und so wie jedes Zeichen vorab festgelegt war, ist auch dieser Tag unwiderruflich vorbereitet.

78:18يوم ينفخ فى الصور فتأتون أفواجاAn jenem Tag, an dem ins Gebilde geblasen wird, kommt ihr dann scharenweise

An diesem festgesetzten Tag wird in das Gebilde geblasen – ein Vorgang, der alles ändert: Die Menschen strömen scharenweise hervor.

Das „Gebilde“ – arabisch الصُّور (as-sūr) – wird oft als „Trompete“ übersetzt, doch das Wort selbst bedeutet: Struktur, Form, Gefüge. Es geht nicht um ein Instrument im herkömmlichen Sinn, sondern um ein übergeordnetes kosmisches Gerät oder Mechanismus, das mit einem einzigen Impuls die gesamte Wirklichkeit umschaltet: vom Verborgenen zum Offensichtlichen, vom Tod zum neuen Zustand.

Dieses Blasen ist kein Klang, den das Ohr hört – es ist ein Befehl an die Schöpfung, ein energetisches Signal, das alles durchdringt. Es lässt keinen zurück. Alle Menschen treten hervor – nicht einzeln, sondern scharenweise.

Sie kommen nicht freiwillig, sondern weil der Zustand des Wartens vorbei ist – der Tag der Entscheidung hat begonnen.

78:19وفتحت السماء فكانت أبوباUnd der Himmel wurde geöffnet, so wurde er zu Schleusen

Jetzt weitet sich die Szene über die Menschen hinaus: Der Himmel öffnet sich – und wird zu Schleusen.

Das Bild ist kraftvoll: Was zuvor fest, stabil und unerreichbar war, wird nun aufgebrochen, durchlässig, geöffnet. Die Bezeichnung „Schleusen“ deutet darauf hin, dass sich nicht nur Fenster öffnen – sondern Kanäle, durch die etwas Gewaltiges strömt: Licht, Energie, Wahrheit, vielleicht sogar Wesenheiten.

Die Öffnung des Himmels ist kein natürlicher Vorgang – sie zeigt: Die Trennung zwischen Diesseits und Jenseits wird aufgehoben. Was verborgen war, wird zugänglich. Was getrennt war, tritt in Verbindung.

Auch hier wird deutlich: Der Tag der Entscheidung ist nicht nur für Menschen sichtbar – die ganze Ordnung des Himmels reagiert, öffnet sich, macht Raum für das, was kommt.

78:20وسيرت الجبال فكانت سراباUnd die Berge wurden fortbewegt, so waren sie nur noch eine Luftspiegelung

Die nächste Erschütterung trifft das, was am festesten erschien: Die Berge werden fortbewegt – und lösen sich auf wie eine Luftspiegelung.

Berge gelten als Sinnbild für Stabilität, Dauer, Gewicht. Doch an diesem Tag verlieren selbst sie ihre Substanz. Sie „werden fortbewegt“ – das heißt: ihre feste Bindung an die Erde wird gelöst. Was blieb, wird entkoppelt, was unerschütterlich war, gerät in Bewegung.

Das Bild der Luftspiegelung (سراب) ist besonders stark: Es bleibt der Eindruck von etwas Sichtbarem – doch wenn man es erreichen will, ist es nicht da. Es wirkt real, ist aber leer. Genau so zeigt sich das Ende irdischer Sicherheiten.

Dieser Moment stellt klar: Selbst das, was als unerschütterlich galt, verliert vor der Wahrheit des Tages der Entscheidung jede Festigkeit.

78:21إن جهنم كانت مرصاداGewiss, die Hölle war auf der Lauer

Mit diesem Vers wechselt die Szene ins Verborgene, das nun sichtbar wird: Die Hölle war auf der Lauer.

Das bedeutet: Sie war nicht inaktiv – sie hat beobachtet, gewartet, vorbereitet. Die Formulierung ist nicht passiv – sie ist wachsam, gespannt, bereit zum Zugriff. Es ist keine Flamme ohne Ziel, sondern ein gezieltes Gegenüber für jene, die sich abwandten.

Die Tatsache, dass sie „auf der Lauer“ war, zeigt: Der Moment ihres Erscheinens war festgelegt. Und wer sie nun sieht, erkennt: Sie war nicht weit, sondern nur verborgen – bis zum Tag, an dem sich alles zeigt.

Diese Darstellung betont: Die Abrechnung ist nicht Reaktion, sondern vorbereitet. Wer leugnet, wird von etwas erwartet, das lange schon bereitstand.

78:22للطغين مءاباFür die Übertreter als Rückkehr

Hier wird der Zweck der Hölle benannt: Sie ist die Rückkehr für die Übertreter.

„Rückkehr“ (مآب) bedeutet: Zielort, Endpunkt, Heimkehr. Wer die Grenze überschreitet – nicht aus Irrtum, sondern aus Widerstand – kehrt nicht einfach irgendwohin zurück, sondern genau dorthin, wohin sein Weg führte.

Diese Rückkehr ist nicht Strafe im blinden Sinn – sie ist das logische Ende eines Weges, den jemand bewusst gewählt hat. Der Übertreter hat sich von der Ordnung entfernt – und wird nun zu einem Ort zurückgeführt, der seiner Haltung entspricht.

Die Hölle ist also nicht willkürlich, sondern gezielt: Sie erwartet die, die bewusst über das Maß gingen.

78:23لبثين فيها أحقاباDarin verbleiben sie Zeitspannen

Hier wird die Dauer genannt: Sie verbleiben darin Zeitspannen.

Das Wort für „Zeitspannen“ (أَحْقَابًا) trägt keine feste Zahl – es steht für aufeinanderfolgende Epochen, lange Perioden, Schichten von Zeit. Damit wird keine genaue Grenze gezogen, sondern das Bild vermittelt: Der Aufenthalt ist nicht kurz – sondern lang, fortlaufend, abschreckend.

Diese Zeit ist nicht leer – sie ist gefüllt mit der Konsequenz eines vorherigen Lebens. Kein Zufall, keine Überraschung – sondern das Ergebnis eines Weges, der lange ignoriert wurde.

Der Ausdruck zeigt: Wer dorthin gelangt, wird nicht fliehen, nicht verhandeln, nicht verkürzen – sondern verbleiben, gefangen in dem, was er selbst als Rückkehr gewählt hat.

78:24لا يذوقون فيها بردا ولا شراباDarin kosten sie weder Abkühlung noch Trank

Dieser Vers zeigt die Erfahrung in der Hölle aus Sicht des Körpers: Es gibt weder Abkühlung noch Trank.

Das sind zwei Dinge, die im weltlichen Leben bei Hitze oder Erschöpfung Linderung und Erholung bringen. Doch hier ist genau das ausgeschlossen: Kein Wasser, kein Schatten, kein Trost.

Die Formulierung betont: Nicht einmal ein Moment der Erleichterung wird gewährt. Es ist nicht nur Strafe – es ist vollständiger Entzug von jedem Ausgleich. Die Erschöpfung bleibt – ohne Pause, ohne Pflege.

Was sonst selbstverständlich schien – ein Schluck, ein Luftzug, ein Tropfen – bleibt unerreichbar.

78:25إلا حميما وغساقاSondern nur Siedehitze und Faulschlamm

Statt Erleichterung bekommen sie Siedehitze und Faulschlamm – zwei Bilder, die das Gegenteil von Linderung darstellen.

„Siedehitze“ steht für trockene, brennende Qual, ohne Unterbrechung. „Faulschlamm“ (غَسَّاق) verweist auf übel riechende, dunkle, giftige Substanz – möglicherweise das, was aus den Leiden selbst entsteht: Schweiß, Eiter, Zersetzung.

Diese Gegenüberstellung ist scharf: Kein Wasser – sondern verderbende Flüssigkeit. Keine Abkühlung – sondern steigende Hitze. Es ist eine Umgebung, die nicht nur leidvoll ist, sondern abstoßend, unerträglich, erniedrigend.

Sie bekommen nicht, was sie brauchen – sondern das, was ihrer Verweigerung entspricht.

78:26جزاء وفاقاAls angemessenen Lohn

Diese Beschreibung endet mit einer knappen, aber schneidenden Begründung: „Als angemessenen Lohn.“

Damit wird klar: Was vorher beschrieben wurde – Siedehitze, Faulschlamm, Ausschluss von Erleichterung – ist nicht überzogen, sondern präzise verdient. Es ist kein Übermaß, sondern ein gerechter Ausgleich für das, was vorausging: Ablehnung, Übertreten, Ignorieren der Zeichen.

Der Begriff „Lohn“ (جَزَاءً) ist bewusst gewählt: Er erinnert daran, dass alles auf Gegenseitigkeit beruht. Wer handelt, bekommt – im Guten wie im Schlechten. Und dieser Lohn ist nicht zufällig oder willkürlich, sondern genau passend.

Diese knappe Bemerkung macht deutlich: Es gibt kein Unrecht an jenem Tag – nur Entsprechung.

78:27إنهم كانوا لا يرجون حساباGewiss, sie pflegten auf keine Abrechnung zu hoffen

Diese Aussage legt den inneren Zustand der Leugner offen: Sie hofften auf keine Abrechnung.

Das bedeutet nicht, dass sie davon nichts wussten – im Gegenteil: Sie kannten die Möglichkeit, sie hörten davon, aber ihr Handeln zeigte, dass sie nicht damit rechneten, zur Verantwortung gezogen zu werden.

Ihr Leben war geprägt von einer gewollten Verdrängung: Sie lebten, als wäre alles folgenlos, als ließe sich die Abrechnung umgehen oder als beträfe sie nur andere. Ihre „Hoffnung“ bestand darin, verschont zu bleiben, obwohl sie gegen besseres Wissen handelten.

Genau deshalb ist ihre Rückkehr in die Hölle nicht überraschend, sondern die logische Folge einer Haltung, die bewusst Verantwortung verweigerte.

78:28وكذبوا بءايتنا كذاباUnd unsere Zeichen ständig als Lüge zu erklären

Diese Aussage beschreibt das Verhalten der Ablehnenden auf besonders intensive Weise: Sie erklärten unsere Zeichen als lügnerische Lügen.

Im Arabischen steht hier die Formulierung كَذَّبُوا كِذَّابًا – eine doppelte Verstärkung. Es handelt sich nicht um ein gelegentliches Missverständnis, sondern um absichtliche, übertriebene und anhaltende Leugnung. Die Wiederholung und Verstärkung macht klar: Es war eine aktive Verfälschung, eine bewusste Verdrehung der Wahrheit.

Sie sahen die Zeichen – in der Schöpfung, in den Botschaften – und entschieden sich nicht nur zur Ablehnung, sondern zur Verhöhnung, Verzerrung, gezielten Entwertung.

Diese Haltung war nicht schweigend, sondern öffentlich, nicht einmalig, sondern andauernd – eine systematische Weigerung, Wahrheit anzuerkennen.

78:29وكل شىء أحصينه كتباDoch alles erfassten wir schriftlich

Dieser Vers ist eine ruhige, aber endgültige Feststellung: Alles haben wir schriftlich erfasst.

Nichts ging verloren, nichts wurde übersehen. Jedes Wort, jede Haltung, jede Ablehnung – alles ist aufgezeichnet. Es gibt keine Lücken, keine vergessenen Taten, keine verschwundenen Spuren.

Das Wort „schriftlich“ zeigt: Es geht nicht um bloße Erinnerung, sondern um bewusste, detaillierte Erfassung. Nicht zur Beobachtung, sondern zur Rechenschaft.

Das ist nicht Drohung – es ist transparente Gerechtigkeit. Wenn Abrechnung kommt, basiert sie nicht auf Vermutungen, sondern auf klar dokumentierten Tatsachen.

78:30فذوقوا فلن نزيدكم إلا عذاباSo kostet! Denn mehren werden wir euch nichts außer Qual

Diese abschließende Wendung zu den Leugnern ist kurz, direkt und endgültig: „So kostet!“ – eine Aufforderung, das Ergebnis ihrer Entscheidung jetzt zu erleben.

Es ist kein Appell zur Einsicht mehr – sondern eine konsequente Vollstreckung. Was sie in Ignoranz und Spott zurückgewiesen haben, kehrt nun in spürbarer Form zu ihnen zurück.

Die zweite Hälfte – „Denn mehren werden wir euch nichts außer Qual“ – macht deutlich: Es gibt keine Linderung, keine Pause, keine alternative Aussicht. Alles, was von nun an geschieht, ist Verstärkung von dem, was sie gewählt haben.

Es ist nicht Strafe aus Zorn – sondern eine genaue, angemessene Entsprechung. Und diese wächst nicht in Gnade, sondern in Konsequenz.

78:31إن للمتقين مفازاGewiss, für die Achtsamen gibt es einen Gewinn

Nach all den Konsequenzen für die Ablehnenden beginnt nun der Abschnitt über die Achtsamen – mit einem einzigen, gewichtigen Wort: Gewinn.

„Gewinn“ (مَفَازًا) bedeutet nicht nur Rettung, sondern Vorteil, Zielerreichung, Triumph. Es ist das genaue Gegenteil von Verlust. Der Achtsame hat sich nicht nur vor Schlechtem geschützt – er hat etwas Wertvolles erreicht.

Dieser Gewinn ist nicht zufällig, sondern das Ergebnis von Achtsamkeit – also bewusstem Leben mit Blick auf Wahrheit, Konsequenz, Verantwortung. Es ist ein Zustand, den man sich nicht nimmt, sondern durch Haltung verdient.

Die Gegenüberstellung ist klar: Während andere kosten, was sie leugneten, finden die Achtsamen das, wofür sie lebten.

78:32حدائق وأعنباGärten und Weinstöcke

Der Gewinn der Achtsamen wird nun konkret: Gärten und Weinstöcke.

„Gärten“ stehen für Ruhe, Versorgung, Schönheit – Orte der Harmonie, des Schutzes und der Fülle. Sie sind nicht wild, sondern gepflegt, zugänglich, genussvoll.

Die „Weinstöcke“ (أَعْنَابًا) stehen dabei für das besondere Geschenk innerhalb dieser Gärten: Reife Früchte, süß, rein, angenehm – nicht berauschend, sondern wohltuend. Sie sind Symbol für Belohnung, Genuss ohne Reue, Versorgung ohne Mangel.

Die Achtsamkeit im Leben führte nicht ins Entbehren, sondern zur Fülle – bewusst, dauerhaft und frei von Übermaß.

78:33وكواعب أتراباUnd Unmengen an würfelartigen Landschaften

Hier wird der Gewinn der Achtsamen weiter ausgestaltet: „Unmengen an würfelartigen Landschaften“ – eine Formulierung, die sowohl Form als auch Fülle betont.

كَوَاعِبَ (kawāʿib) leitet sich von كعب ab – dem Begriff für Würfel, bekannt auch von der Kaaba, der würfelförmigen Struktur in Mekka. Im Kontext der Natur und Versorgung kann das auf geometrisch gegliederte Flächen hindeuten: etwa terrassierte, strukturierte Landschaften, wie sie für den Anbau von Weinstöcken typisch sind. Diese Flächen sind nicht zufällig, sondern kultiviert, geordnet, geformt – bewusst erschaffen.

أَتْرَابًا ist verwandt mit تربة (Erde, Erdreich) und kann als Hinweis auf große Mengen fruchtbaren Bodens verstanden werden – also reiches Gelände, aufgeteilt in gleiche, nutzbare Abschnitte.

Zusammen entsteht ein Bild von gestalteter Fruchtbarkeit: keine wilde Natur, sondern landschaftliche Vollendung – im Dienste der Versorgung, Ästhetik und Ordnung. Es ist die Gegendarstellung zur chaotischen Qual der Leugner: Hier erleben die Achtsamen Struktur, Genuss, Sicherheit – sichtbar geformt im Erdreich.

78:34وكأسا دهاقاUnd einen überlaufenden Becher

Der überlaufende Becher ist nicht nur Symbol für Genuss, sondern für Überfluss. Es geht nicht bloß um das, was nötig ist, sondern um mehr als genug – ein Zeichen dafür, dass die Versorgung nicht knapp, sondern reichlich und überlaufend ist.

Die Fülle des Bechers ist also Ausdruck der großzügigen Rückgabe an die Achtsamen: Was sie mit Geduld und Haltung vorbereitet haben, kehrt nun als überfließende Gabe zurück.

Und weil der Becher sich direkt aus den vorherigen Bildern ableitet – Gärten, Weinstöcke, terrassierte Felder – wird klar: Die gesamte Umgebung arbeitet für diesen Überfluss.

78:35لا يسمعون فيها لغوا ولا كذباDarin hören sie weder Geschwätz noch Lügen

In dieser Umgebung der Achtsamen gibt es nicht nur äußere Fülle – auch die Atmosphäre selbst ist gereinigt: „Darin hören sie weder Geschwätz noch Lügen.“

Das ist mehr als nur Ruhe – es ist Freiheit von jeder Form geistiger Belastung. Kein leeres Gerede, keine Ablenkung, keine Verdrehung von Wahrheit. Was in der früheren Welt oft dominierte – Spott, Täuschung, Gerüchte – ist hier vollständig verschwunden.

Diese Stille ist nicht leer, sondern klar. Sie bewahrt Würde, schützt Wahrheit, bringt Frieden. Es ist ein Ort, an dem das Wort wieder Gewicht hat, wo kein Klang unnütz ist – reine Kommunikation, wahre Gegenwart.

So wie die Landschaft versorgt, so schützt die Stille das Innere.

78:36جزاء من ربك عطاء حساباEin Lohn von deinem Herrn als angemessene Gabe

Dieser Vers fasst alles Vorangegangene zusammen – mit einem einzigen Maßstab: „Ein Lohn von deinem Herrn – als angemessene Gabe.“

Was die Achtsamen erhalten – Gärten, Überfluss, Ruhe – ist nicht übertrieben, nicht unverdient, sondern genau passend. Es ist kein Handel, kein Zufall, kein Tausch, sondern eine Gabe, die aus Gerechtigkeit und Kenntnis hervorgeht.

„Von deinem Herrn“ macht deutlich: Diese Gabe stammt von einem, der nicht nur mächtig, sondern auch nah, persönlich und wissend ist. Der Lohn ist also maßgeschneidert, nicht allgemein, sondern entsprechend dem Weg jedes Einzelnen.

Das schließt den Abschnitt: Alles, was sie erhalten, ist exakt das, was sie verdienen – und mehr.

78:37رب السموت والأرض وما بينهما الرحمن لا يملكون منه خطاباDem Herrn der Himmel und der Erde und was dazwischen ist, dem Erbarmer. Sie besitzen von ihm keine Redeerlaubnis

Diese Aussage bringt eine tiefe Perspektivverschiebung: Alles, was zuvor beschrieben wurde – Belohnung wie Strafe – steht unter der Autorität des Herrn der Himmel und der Erde und allem, was dazwischen ist.

Diese Beschreibung umfasst den gesamten Kosmos: oben, unten, dazwischen – nichts liegt außerhalb seines Einflusses. Der Zusatz „der Erbarmer“ erinnert: Seine Macht ist nicht willkürlich, sondern durch Mitleid und Gerechtigkeit getragen. Selbst Strafe ist nicht aus Wut, sondern aus Ordnung heraus.

Doch: An jenem Tag besitzen sie keine Redeerlaubnis.
Das bedeutet: Kein Einspruch, keine Verteidigung, kein Kommentar. Wer zuvor sprach, log, leugnete – wird nun schweigen müssen. Nicht weil sie nicht wollen – sondern weil sie nichts mehr sagen dürfen.

Die Stille ist Ausdruck der endgültigen Gerechtigkeit: Wenn der Erbarmer richtet, gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

78:38يوم يقوم الروح والملئكة صفا لا يتكلمون إلا من أذن له الرحمن وقال صواباAn dem Tag, an dem der Geist und die Engel gereiht stehen. Sie sprechen nicht, ausgenommen der, dem der Erbarmer es erlaubt und der Richtiges sagt

An jenem Tag stehen der Geist und die Engel gereiht – nicht in Bewegung, sondern in wartender Ordnung. Der Geist ist nicht als Engel beschrieben, sondern als eigene, unverstandene Wirkform göttlicher Nähe oder Kraft.

Keiner spricht – außer wer vom Erbarmer Erlaubnis erhält und nur dann, wenn er Wahres sagt. Selbst Engel und Geist – die höchsten Formen des Dienstes – warten auf Erlaubnis.

Es ist der Tag, an dem nur Wahrheit gesprochen wird, geordnet, gezielt, unter göttlicher Kontrolle.

Der Geist (الروح) wird im Quran an mehreren Stellen genannt, aber nie eindeutig mit Gabriel gleichgesetzt. Im Gegenteil: In Versen wie 19:17 wird ausdrücklich zwischen dem Engel und dem Geist unterschieden – der Engel erscheint Maria und sagt, er sei mit dem Geist gesandt worden.
Daher ist es plausibel, dass der Geist eine eigenständige Wesenheit oder eine Form göttlicher Wirkung oder Verbindung ist – nicht personifiziert wie ein Engel, sondern eine übergeordnete, schwer erfassbare Instanz, durch die göttlicher Wille oder Leben vermittelt wird.
Wenn im aktuellen Vers gesagt wird, dass der Geist und die Engel gereiht stehen, dann wird deutlich: Der Geist ist nicht Teil der Engel, sondern getrennt aufgeführt – mit eigener Stellung.

78:39ذلك اليوم الحق فمن شاء اتخذ إلى ربه مءاباDies ist der Tag der Wahrheit. Wer nun will, nimmt die Rückkehr zu seinem Herrn an

Diese Aussage bringt alles auf den Punkt: „Dies ist der Tag der Wahrheit.“

Es ist der Moment, an dem nichts mehr verborgen ist, kein Zweifel mehr besteht, keine Ausrede mehr bleibt. Wahrheit ist hier nicht bloß Information, sondern offenbare Realität, die sichtbar, greifbar, unausweichlich geworden ist.

Darauf folgt die Einladung – ruhig, offen, aber endgültig:
„Wer nun will, nimmt die Rückkehr zu seinem Herrn an.“

Es steht jedem frei – aber nicht ohne Konsequenz. Die Rückkehr ist kein Weg aus Angst, sondern eine bewusste Entscheidung zurück zur Quelle: zum Ursprung, zur Ordnung, zur Fürsorge.

Jetzt, im Licht dieser Wahrheit, liegt es am Menschen, ob er diesen Weg annimmt – mit offenem Blick und freiem Willen.

78:40إنا أنذرنكم عذابا قريبا يوم ينظر المرء ما قدمت يداه ويقول الكافر يليتنى كنت ترباGewiss, wir warnten euch vor einer nahen Qual. An dem Tag, an welchem jeder sieht, was seine Hände vorausschickten und der Ableugner sagt: Wäre ich nur Erde gewesen

Der letzte Vers der Sure 78 bringt alles auf einen einzigen Moment zurück:
„Gewiss, wir warnten euch vor einer nahen Qual.“

Die Warnung war nicht vage, nicht fern – sondern nah, konkret, deutlich. Alles, was zuvor gesagt wurde – über Himmel, Erde, Wasser, Engel, Tag der Entscheidung – diente genau diesem Zweck: Erinnerung an die unausweichliche Konsequenz.

Dann kommt der Wendepunkt: „An dem Tag, an dem jeder sieht, was seine Hände vorausschickten.“
Jetzt ist alles sichtbar – nicht was gedacht oder behauptet wurde, sondern was tatsächlich getan wurde. Jede Handlung, jeder Schritt ist vorausgeschickt – wie ein Brief, der jetzt geöffnet wird.

Und dann das letzte Wort des Ableugners:
„Wäre ich nur Erde gewesen.“
Er wünscht sich, nie gelebt zu haben – zurück in die Stille, in das Verlorensein ohne Bewusstsein.
Was er zuvor ablehnte – die Verantwortung, die Abrechnung – ist nun so gewaltig, dass Nichtsein besser erscheint als Rechenschaft.

So endet die Sure nicht mit Sieg, sondern mit einem Echo des Bedauerns – als Warnung, die noch gehört werden kann.

5747,5748,5749,5750,5751,5752,5753,5754,5755,5756,5757,5758,5759,5760,5761,5762,5763,5764,5765,5766,5767,5768,5769,5770,5771,5772,5773,5774,5775,5776,5777,5778,5779,5780,5781,5782,5783,5784,5785,5786,
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