| بسم الله الرحمن الرحيم | |
| 75:1 | لا أقسم بيوم القيمةWeder gebe ich Mitteilung über den Tag der Auferstehung Die Aussage „Weder gebe ich Mitteilung über den Tag der Auferstehung“ hebt hervor, dass die Details über die Geschehnisse dieses Tages nicht offenbart werden. Dies bedeutet, dass der Mensch nicht wissen kann, wie genau die Ereignisse ablaufen werden, bis sie tatsächlich eintreten. Diese Formulierung betont, dass die Auferstehung gewiss ist, aber ihre Abläufe und Konsequenzen den Menschen verborgen bleiben. Statt nach einer Mitteilung über den genauen Ablauf zu suchen, sollte der Mensch sich auf diesen Tag vorbereiten. |
| 75:2 | ولا أقسم بالنفس اللوامةNoch gebe ich Mitteilung über die sich tadelnde Seele Nach der Zurückhaltung von Informationen über den Tag der Auferstehung wird nun betont, dass auch über die sich tadelnde Seele keine Mitteilung gegeben wird. Dies zeigt, dass ihr wahres Wesen und ihre Bedeutung nicht vollständig erklärt, sondern nur angedeutet wird. Die sich tadelnde Seele ist jemand, der seine Fehltritte bereut, aber erst, nachdem es zu spät ist. Sie erkennt ihr Versagen und bereut ihre Entscheidungen, doch die Möglichkeit zur Korrektur ist bereits verstrichen. Dies steht im Gegensatz zur achtsamen Seele, die sich frühzeitig ihrer Verantwortung bewusst ist und entsprechend handelt. |
| 75:3 | أيحسب الإنسن ألن نجمع عظامهRechnet der Mensch damit, dass wir seine Gebeine nicht zusammensetzen? Diese Frage stellt die Fehlannahme des Menschen infrage, dass Gott nicht in der Lage sei, seine Gebeine wieder zusammenzusetzen. Sie verdeutlicht die Zweifel und Arroganz mancher Menschen gegenüber der Auferstehung und erinnert daran, dass die Wiedererschaffung für Gott genauso leicht ist wie die erste Erschaffung. Der Mensch könnte sich seiner körperlichen Vergänglichkeit bewusst sein, doch er unterschätzt die göttliche Macht, die ihn nach dem Tod wieder zum Leben erwecken wird. Diese Frage konfrontiert ihn mit seiner begrenzten Wahrnehmung und lädt ihn dazu ein, über die Macht Gottes nachzudenken. |
| 75:4 | بلى قدرين على أن نسوى بنانهDoch, wir sind imstande, seinen Körperbau zurechtzubilden Gott beantwortet die Zweifel des Menschen mit einer klaren Aussage: Ja, wir sind imstande, seinen Körperbau zurechtzubilden. Dies bedeutet, dass die Wiedererschaffung des Menschen kein Hindernis für Gott ist – nicht nur werden die Gebeine zusammengesetzt, sondern auch sein kompletter Körperbau in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. Diese Aussage unterstreicht die absolute Macht Gottes über die Schöpfung und Wiedererschaffung. Der Mensch mag sich seine Vergänglichkeit vor Augen führen, doch Gott macht deutlich, dass die Auferstehung genauso real ist wie die erste Erschaffung – und dass keine noch so kleine Einzelheit dabei verloren geht. |
| 75:5 | بل يريد الإنسن ليفجر أمامهDoch der Mensch möchte sich ihm gegenüber schamlos verhalten Trotz der klaren Beweise für Gottes Macht und die Auferstehung verhält sich der Mensch schamlos. Anstatt die Wahrheit zu akzeptieren, verharrt er in Arroganz und Widerstand, als würde er sich über Gott erheben. Diese Haltung zeigt, dass die Ablehnung der Wahrheit nicht auf einem Mangel an Beweisen, sondern auf Hochmut beruht. Der Mensch möchte sich Gott nicht unterordnen, sondern seine eigene Unabhängigkeit und Selbstherrlichkeit bewahren – selbst auf Kosten der Wahrheit. |
| 75:6 | يسءل أيان يوم القيمةIndem er fragt: Wann soll denn der Tag der Auferstehung sein? Der Mensch verhält sich schamlos, indem er spöttisch fragt: „Wann ist der Tag der Auferstehung?“ Diese Frage ist nicht Ausdruck von ehrlicher Neugier, sondern von Hohn und Zweifel. Anstatt sich auf die Vorbereitung für diesen Tag zu konzentrieren, fordert er eine exakte Zeitangabe, als ob er dadurch die Wahrheit infrage stellen könnte. Diese Haltung zeigt seine Arroganz und Leugnung der göttlichen Warnungen. Doch die genaue Zeit der Auferstehung liegt allein bei Gott, und ob der Mensch sie akzeptiert oder nicht, ändert nichts an ihrer Unausweichlichkeit. |
| 75:7 | فإذا برق البصرWenn aber der Blick aufblitzte Wenn der Blick aufblitzt, beschreibt dies den Moment, in dem der Tag der Auferstehung tatsächlich eintritt. Der Ausdruck vermittelt ein Bild von plötzlicher Erkenntnis und Schock, denn der Mensch wird in einem Augenblick mit der Realität konfrontiert, die er zuvor geleugnet oder ignoriert hat. Dies zeigt, dass die Auferstehung unvermittelt und unausweichlich kommt. In diesem Moment gibt es keine Möglichkeit mehr, sich vorzubereiten oder zurückzurudern – die Wahrheit wird mit überwältigender Klarheit sichtbar. |
| 75:8 | وخسف القمرUnd der Mond sich verfinsterte Die Verfinsterung des Mondes deutet auf eine Mondfinsternis hin, ein Ereignis, das ein wichtiges Zeichen in der natürlichen Ordnung ist. Hier wird es im Zusammenhang mit der Auferstehung erwähnt, was darauf hinweisen könnte, dass kosmische Veränderungen Teil dieses gewaltigen Tages sein werden. Eine Mondfinsternis tritt auf, wenn die Erde den Mond vollständig in ihren Schatten taucht. Dies könnte ein Symbol für das Ende eines Zyklus oder für eine plötzliche Dunkelheit sein, die den Menschen in Furcht versetzt, während die göttlichen Ereignisse eintreten. |
| 75:9 | وجمع الشمس والقمرUnd die Sonne und der Mond zusammengefügt wurden Die Sonne und der Mond werden zusammengefügt, was darauf hindeutet, dass sie sich in einer perfekten Linie mit der Erde befinden. Dies könnte ein Hinweis auf eine totale Sonnenfinsternis sein, bei der der Mond die Sonne verdeckt, oder auf eine besondere astronomische Konstellation, die mit den Ereignissen der Auferstehung zusammenfällt. Solche kosmischen Phänomene sind in der göttlichen Ordnung eingebettet und könnten als Zeichen für einen großen Wandel oder das Ende eines Zyklus dienen. Die Menschen, die zuvor nach Beweisen gefragt haben, werden in diesem Moment erkennen, dass die Wahrheit unvermeidlich ist. |
| 75:10 | يقول الإنسن يومئذ أين المفرDa sagt der Mensch an jenem Tag: Wohin ist die Flucht? Am Tag der Auferstehung, wenn sich die kosmischen Zeichen entfalten, wird der Mensch in Panik fragen: „Wohin ist die Flucht?“ Doch in diesem Moment gibt es kein Entkommen mehr. Diese Frage zeigt, dass diejenigen, die zuvor die Wahrheit ablehnten, nun erkennen, dass sie der göttlichen Abrechnung nicht entkommen können. Während sie im Diesseits nach Ausreden oder Wegen zur Verleugnung suchten, stehen sie nun der unvermeidlichen Realität gegenüber – und haben keine Möglichkeit mehr, sich ihr zu entziehen. |
| 75:11 | كلا لا وزرNein! Es gibt kein Entziehen Die Antwort auf die verzweifelte Frage des Menschen „Wohin ist die Flucht?“ ist klar und unumstößlich: „Es gibt kein Entziehen.“ An diesem Tag gibt es keinen Ausweg, keine Rettung und keine Möglichkeit, sich der göttlichen Abrechnung zu entziehen. Dies zeigt, dass alle Ausreden, Zweifel und Leugnungen bedeutungslos werden, sobald die Wahrheit offenbar wird. Der Mensch wird mit den Folgen seiner eigenen Entscheidungen konfrontiert, ohne die Möglichkeit, sich von der Verantwortung zu befreien. |
| 75:12 | إلى ربك يومئذ المستقرBei deinem Herrn wird das Niederlassen an jenem Tag sein An jenem Tag gibt es keinen Zufluchtsort, außer bei Gott selbst. Jeder wird sich seinem Urteil stellen müssen, denn das Niederlassen bei Ihm bedeutet, dass es keine Macht, keinen Einfluss und keinen Ausweg mehr gibt – nur die göttliche Gerechtigkeit bleibt bestehen. Dies zeigt, dass alles, was der Mensch besaß oder worauf er vertraute, bedeutungslos wird. An diesem Tag kann sich niemand verstecken oder entziehen, sondern jeder wird sich direkt vor seinem Herrn verantworten müssen. |
| 75:13 | ينبؤا الإنسن يومئذ بما قدم وأخرBerichtet wird dem Menschen an jenem Tag über das, was er vorausschickte und zurückstellte Am Tag der Auferstehung wird dem Menschen alles offengelegt – sowohl das, was er vorausgeschickt als auch das, was er zurückgestellt hat.
Dieser Vers zeigt, dass nichts verloren geht oder vergessen wird – alles, was der Mensch getan oder unterlassen hat, wird an diesem Tag zur Sprache kommen. |
| 75:14 | بل الإنسن على نفسه بصيرةDoch der Mensch ist auf sich selbst blickend Der Mensch wird an diesem Tag auf sich selbst blicken, was bedeutet, dass er sich seiner eigenen Taten vollkommen bewusst wird. Keine Ausreden oder Ablenkungen helfen mehr – er wird sich selbst im Licht der Wahrheit sehen, mit all seinen Fehltritten und Versäumnissen. Dies zeigt, dass die wahre Erkenntnis über sich selbst erst dann vollkommen ist, wenn der Mensch vor Gottes Gerechtigkeit steht. Er wird verstehen, dass sein Schicksal allein von seinen eigenen Entscheidungen und Handlungen abhängt. |
| 75:15 | ولو ألقى معاذيرهAuch wenn er seine Entschuldigungen vorlegt Selbst wenn der Mensch versucht, Entschuldigungen vorzulegen, werden sie ihm nichts nützen. An diesem Tag zählt nur die Wahrheit, und alle Versuche, sich zu rechtfertigen oder Ausreden zu finden, werden bedeutungslos sein. Dies zeigt, dass der Mensch oft nach Rechtfertigungen sucht, um sein Handeln zu beschönigen. Doch vor Gottes Gerechtigkeit gibt es keine Täuschung oder Selbstbetrug – alles wird so offenbart, wie es wirklich war. |
| 75:16 | لا تحرك به لسانك لتعجل بهBewege nicht deine Zunge damit, um dich damit zu beeilen Diese Anweisung richtet sich nicht nur an den Gesandten, sondern an alle, die den Quran lesen. Sie sollen ihn nicht hastig und unüberlegt rezitieren, sondern mit Bedacht und Verständnis. Der Quran ist keine gewöhnliche Schrift, die man schnell durchgeht – er erfordert Reflexion und Achtsamkeit. Gott garantiert, dass die Offenbarung vollständig bewahrt wird. Es ist nicht die Aufgabe des Menschen, sich überstürzt Wissen anzueignen, sondern den Quran mit Ruhe aufzunehmen, zu verinnerlichen und sein Verständnis zu vertiefen. |
| 75:17 | إن علينا جمعه وقرءانهGewiss, uns obliegt seine Zusammenstellung und seine Lesungsart Gott stellt klar, dass die Zusammenstellung und die Lesungsart des Quran allein in Seiner Verantwortung liegt. Dies bedeutet, dass der Quran nicht vom Menschen bewahrt oder geordnet werden muss – seine Erhaltung und korrekte Überlieferung sind göttlich gewährleistet. Zugleich zeigt dieser Vers, dass nur Gott offenbaren kann, wie der Quran richtig gelesen und verstanden werden soll. Der Mensch kann sich nicht allein auf sein eigenes Wissen oder seine Interpretationen verlassen, sondern ist darauf angewiesen, dass Gott ihm das wahre Verständnis ermöglicht. |
| 75:18 | فإذا قرأنه فاتبع قرءانهWenn wir ihn dann verlesen, so folge seiner Lesungsart Gott weist an, dass der Quran in der von Ihm bestimmten Weise verlesen wird und dass man seiner Lesungsart folgen soll. Dies bedeutet, dass der Mensch den Quran nicht nach eigenem Ermessen verändert oder interpretiert, sondern sich an das hält, was Gott offenbart hat. Da Gott allein bestimmt, wie der Quran gelesen und verstanden werden soll, ist es die Aufgabe des Menschen, dem göttlichen Wissen zu folgen, anstatt eigene Deutungen oder Ergänzungen hinzuzufügen. Nur durch das akzeptierende Hören und Befolgen kann der wahre Sinn des Quran erfasst werden. |
| 75:19 | ثم إن علينا بيانهDann aber obliegt es uns, ihn klarzumachen Gott macht deutlich, dass es allein in Seiner Verantwortung liegt, den Quran klarzumachen. Dies bedeutet, dass nur Gott das wahre Verständnis des Quran offenbaren kann – nicht der Mensch durch eigene Spekulationen oder Interpretationen. Der Quran ist nicht auf menschliche Gelehrte, Traditionen oder subjektive Deutungen angewiesen. Seine wahre Bedeutung wird von Gott selbst klargemacht, sei es durch weitere Offenbarung, Reflexion oder göttliche Führung für diejenigen, die aufrichtig nach der Wahrheit suchen. |
| 75:20 | كلا بل تحبون العاجلةNein, ihr liebt doch die Eile Der Mensch wird hier mit seiner Neigung zur Eile konfrontiert. Anstatt sich geduldig dem göttlichen Wissen zuzuwenden, will er sofortige Antworten und schnelle Ergebnisse. Dies zeigt, dass der Mensch oft ungeduldig ist, insbesondere wenn es um die Wahrheit, das Verstehen des Quran oder das Jenseits geht. Doch die göttliche Führung und Klarheit erfolgen nach Gottes Plan und nicht nach den Eile liebenden Erwartungen des Menschen. Wer sich nicht in Geduld übt, läuft Gefahr, sich von oberflächlichen oder voreiligen Deutungen in die Irre führen zu lassen. |
| 75:21 | وتذرون الءاخرةUnd vernachlässigt das Letzte Der Mensch ist so sehr auf das Schnelle und Vergängliche fixiert, dass er das Letzte – das Jenseits – vernachlässigt. Seine Liebe zur Eile lässt ihn nur das Diesseits sehen, während er das ewige Leben nach dem Tod ignoriert oder beiseiteschiebt. Dies zeigt, dass viele Menschen ihre Zeit und Energie für vergängliche Dinge aufwenden, ohne sich Gedanken über die endgültige Abrechnung zu machen. Doch das Letzte ist unausweichlich – wer es vernachlässigt, wird sich am Ende mit der unvermeidlichen Realität konfrontiert sehen. |
| 75:22 | وجوه يومئذ ناضرةGesichter sind an jenem Tag strahlend An jenem Tag werden einige Gesichter strahlend sein – ein Ausdruck von Freude, Erleichterung und Glückseligkeit. Dies zeigt, dass diese Menschen die göttliche Belohnung erwarten und in einem Zustand der Zufriedenheit sind. Ihr strahlendes Gesicht symbolisiert ihre innere Reinheit, ihren Glauben und ihre guten Taten, die nun Früchte tragen. Sie erleben kein Bedauern oder Angst, sondern die Erfüllung göttlicher Verheißungen. |
| 75:23 | إلى ربها ناظرةAuf ihren Herrn schauend Die strahlenden Gesichter an jenem Tag sind auf ihren Herrn schauend, was darauf hinweist, dass sie in einem Zustand der Nähe und Zufriedenheit mit Gott sind. Dies symbolisiert ihre endgültige Anerkennung und Belohnung, da sie sich zu denen zählen, die Gottes Wohlgefallen erlangt haben. Das Schauen auf ihren Herrn bedeutet nicht unbedingt eine physische Sicht, sondern vielmehr eine spirituelle Wahrnehmung, Erkenntnis und Erfüllung. Sie erfahren eine tiefe Verbindung zu Gott, frei von Zweifel und Angst, und genießen die ewige Glückseligkeit in Seiner Gegenwart. |
| 75:24 | ووجوه يومئذ باسرةUnd Gesichter sind an jenem Tag unruhig Im Gegensatz zu den strahlenden Gesichtern, die Freude und Zufriedenheit zeigen, gibt es an jenem Tag auch Gesichter, die unruhig sind. Diese spiegeln Angst, Sorge und Verzweiflung wider, da ihre Besitzer erkennen, dass sie sich in einer ausweglosen Lage befinden. Ihre Unruhe zeigt, dass sie voller Reue und Furcht sind, weil sie die Zeichen Gottes ignorierten und nun die Konsequenzen tragen müssen. Doch an diesem Tag gibt es kein Zurück mehr, und ihre Angst kann sie nicht mehr retten. |
| 75:25 | تظن أن يفعل بها فاقرةSie vermuten, dass ihnen eine Not angetan wird Die unruhigen Gesichter befürchten, dass ihnen eine schwere Not angetan wird. Diese Angst entspringt dem Bewusstsein ihrer eigenen Vergehen, denn sie erkennen, dass die Folgen ihrer Taten unausweichlich sind. Sie befinden sich in einem Zustand der Panik und Hoffnungslosigkeit, weil sie wissen, dass sie nichts mehr ändern können. Die Not, die sie erwartet, ist nicht ungerecht, sondern die gerechte Konsequenz ihres bewussten Ableugnens und Fehlverhaltens. |
| 75:26 | كلا إذا بلغت التراقىNein, wenn die Rangfolge erreicht ist Die unruhigen Gesichter befürchten, dass ihnen eine schwere Not angetan wird, wenn die Rangfolge erreicht ist. Dies könnte darauf hinweisen, dass es eine festgelegte Ordnung und Abfolge der Ereignisse gibt, die schließlich zur unausweichlichen Konsequenz führt. Die göttliche Abrechnung erfolgt nach einem präzisen Plan, und sobald dieser bestimmte Punkt erreicht ist, gibt es kein Zurück mehr. In diesem Moment wird die Wahrheit offenkundig, und diejenigen, die sie zuvor ignoriert haben, erkennen, dass ihre Angst nun zur Realität wird. |
| 75:27 | وقيل من راقUnd es wurde gesagt: Wer ist ausgeschieden? Die Aussage „Wer ist ausgeschieden?“ bezieht sich auf die Trennung der Menschen in zwei Gruppen: die Geretteten und die Verdammten. Dies ist der entscheidende Moment, in dem klar wird, wer zu welcher Gruppe gehört und welches Schicksal ihn erwartet. Diese Trennung ist endgültig und unumkehrbar. Während die Geretteten in Glückseligkeit eintreten, erkennen die Verdammten, dass sie ihre Chance vertan haben. In diesem Moment gibt es kein Zurück, keine Ausreden und keine zweite Gelegenheit – das Urteil ist gesprochen. |
| 75:28 | وظن أنه الفراقUnd es wurde vermutet, dass es die Trennung sei Die Menschen vermuten, dass dies der Moment der endgültigen Trennung ist – die Entscheidung über ihr Schicksal. Es ist der Augenblick, in dem sich bestätigt, ob sie zu den Geretteten oder zu den Verdammten gehören. Diese Vermutung könnte Unsicherheit oder Furcht widerspiegeln. Noch ist nicht alles offenbart, doch die Anzeichen lassen erahnen, dass die letzte Entscheidung unausweichlich naht. In diesem Moment wird klar, dass es keinen Ausweg mehr gibt und dass sich das Leben, so wie sie es kannten, für immer verändert. |
| 75:29 | والتفت الساق بالساقUnd das Bein schlang sich um das Bein Die Aussage „Und das Bein schlang sich um das Bein“ könnte darauf hinweisen, dass die Unglückseligen in Ketten gelegt werden, wobei ihre Beine miteinander verbunden sind. Dies könnte ein Bild der Gefangenschaft und Ausweglosigkeit sein, das den Beginn ihrer Strafe symbolisiert. Diese Verkettung zeigt, dass es kein Entkommen mehr gibt. Während sie zuvor frei handelten und Gottes Zeichen ignorierten, sind sie nun gebunden und ihrer eigenen Verantwortung ausgeliefert. Ihre Taten holen sie ein, und nun beginnt die endgültige Konsequenz. |
| 75:30 | إلى ربك يومئذ المساقZu deinem Herrn ist an jenem Tag das Treiben An jenem Tag führt alles unweigerlich zu Gott – es gibt kein anderes Ziel, kein Entkommen und keine Ablenkung mehr. Jeder Mensch wird direkt mit seinem Schöpfer konfrontiert und muss sich seinem Urteil stellen. Dies zeigt, dass alle Taten, Entscheidungen und Lebenswege letztendlich zu einem einzigen Punkt führen: zur Abrechnung vor Gott. Alles, was der Mensch im Diesseits verfolgte, verliert seine Bedeutung – an diesem Tag zählt nur, wie er vor seinem Herrn steht. |
| 75:31 | فلا صدق ولا صلىDenn weder glaubte er noch hielt er Kontakt An jenem Tag wird deutlich, dass der Mensch weder glaubte noch den Kontakt zu Gott hielt. Dies bedeutet, dass er sich bewusst von der Wahrheit abwandte und keine Verbindung zu seinem Schöpfer aufrechterhielt. Diese doppelte Verfehlung – die Ablehnung des Glaubens und das Unterlassen der bewussten Nähe zu Gott – zeigt, dass sein Scheitern nicht aus Unwissenheit, sondern aus Vernachlässigung und Arroganz resultierte. Nun steht er ohne Schutz und ohne Entschuldigung vor seinem Herrn. |
| 75:32 | ولكن كذب وتولىSondern er log und kehrte sich ab Anstatt die Wahrheit anzunehmen, log er und kehrte sich ab. Dies zeigt, dass seine Ablehnung nicht auf Unwissenheit, sondern auf bewusste Täuschung und Verweigerung zurückzuführen ist. Seine Abkehr verdeutlicht seine Arroganz – er wollte sich nicht mit der Wahrheit befassen, sondern entschied sich aktiv dafür, sie zu verwerfen und ihr den Rücken zu kehren. Doch nun gibt es kein Zurück mehr, und seine Täuschung fällt auf ihn selbst zurück. |
| 75:33 | ثم ذهب إلى أهله يتمطىDanach ging er hochtrabend zu seinen Leuten Nachdem er die Wahrheit leugnete und sich abwandte, ging er hochtrabend zu seinen Leuten – voller Arroganz und Selbstzufriedenheit. Dies zeigt, dass er sich nicht nur bewusst gegen die Wahrheit entschied, sondern sich auch noch stolz und überlegen fühlte, als hätte er etwas Gewichtiges widerlegt. Seine Haltung verdeutlicht die Selbsttäuschung vieler Menschen, die sich in ihrer Macht, ihrem Wissen oder ihrem sozialen Status sicher fühlen. Doch diese trügerische Überlegenheit wird nicht von Dauer sein – denn die Realität der göttlichen Wahrheit holt jeden ein. |
| 75:34 | أولى لك فأولىHättest du doch, hättest du! Diese Worte drücken eine verzweifelte Verwünschung oder Bedauern aus – als würde jemand sagen: „Wäre es doch anders gekommen! Hätte ich doch anders gehandelt!“. Sie deuten auf eine harte Abrechnung oder ein unausweichliches Urteil hin, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Dies zeigt, dass Reue zu spät kommt, wenn der Mensch erst dann die Wahrheit erkennt, wenn er sich bereits dem Urteil stellen muss. Doch in diesem Moment gibt es keine zweite Chance mehr, und die Worte spiegeln die Verzweiflung und das Bedauern wider, die jetzt nutzlos sind. |
| 75:35 | ثم أولى لك فأولىDann aber hättest du nur, hättest du! Diese wiederholte Ausrufung des Bedauerns verstärkt die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Es ist, als ob jemand sich selbst oder eine Situation verflucht, doch es gibt keinen Ausweg mehr. Diese Worte drücken aus, dass alle Möglichkeiten vertan wurden – es gibt keine zweite Chance. Wer die Wahrheit ablehnte und sich hochmütig verhielt, kann nun nichts mehr tun außer vergeblich bereuen. |
| 75:36 | أيحسب الإنسن أن يترك سدىRechnet der Mensch damit, dass er unbeachtet gelassen wird? Diese Frage stellt die falsche Annahme des Menschen infrage, dass er einfach tun und lassen kann, was er will, ohne dass er jemals zur Rechenschaft gezogen wird. Viele leben, als gäbe es keine Konsequenzen, doch die Realität ist, dass nichts unbeachtet bleibt. Gott macht deutlich, dass der Mensch nicht sich selbst überlassen ist. Jede Tat, jedes Wort und jede Entscheidung werden aufgezeichnet und am Tag der Abrechnung offengelegt. Niemand bleibt ohne Verantwortung, und es gibt kein Entkommen vor der göttlichen Gerechtigkeit. |
| 75:37 | ألم يك نطفة من منى يمنىWar er nicht ein Tropfen aus ausgestoßenem Sperma? Hier wird der Ursprung des Menschen hervorgehoben – ein einfacher Tropfen ausgestoßenen Spermas. Dies erinnert den Menschen daran, dass er aus etwas so Geringem erschaffen wurde, sich aber dennoch hochmütig verhält und glaubt, er könne unbeachtet bleiben. Diese Erinnerung an die Schöpfung zeigt die Macht Gottes: Wenn Gott in der Lage war, den Menschen aus einem winzigen, scheinbar unbedeutenden Tropfen zu erschaffen, dann ist Er auch in der Lage, ihn wieder zum Leben zu erwecken und zur Rechenschaft zu ziehen. |
| 75:38 | ثم كان علقة فخلق فسوىDann war er ein Embryo, und so erschuf er und glich an Nachdem der Mensch nur ein Tropfen Sperma war, wurde er zu einem Embryo, und Gott erschuf ihn und glich ihn an. Dies verdeutlicht den geordneten und präzisen Schöpfungsprozess, bei dem Gott den Menschen vollständig formt und ihm eine vollkommene Gestalt gibt. Diese Entwicklung vom einfachen Ursprung bis zur komplexen und ausgereiften Schöpfung zeigt die Weisheit und Macht Gottes. Wenn Gott den Menschen auf diese wunderbare Weise erschaffen hat, dann ist es kein Problem für Ihn, ihn erneut ins Leben zurückzubringen. |
| 75:39 | فجعل منه الزوجين الذكر والأنثىDann machte er daraus das Paar – das Männliche und das Weibliche Gott erschuf aus dem einfachen Ursprung des Menschen ein vollständiges Paar – männlich und weiblich. Dies zeigt die gezielte und ausgewogene Schöpfung, die auf Dualität und Ergänzung basiert. Die Tatsache, dass Mann und Frau aus dem gleichen Ausgangspunkt erschaffen wurden, verdeutlicht die göttliche Ordnung und erinnert daran, dass diese Schöpfung kein Zufall, sondern ein bewusstes System ist. Wenn Gott in der Lage war, den Menschen so perfekt zu erschaffen, dann kann Er ihn auch wieder ins Leben zurückbringen. |
| 75:40 | أليس ذلك بقدر على أن يحى الموتىIst dieser etwa nicht imstande, die Toten wiederzubeleben? Nach all diesen offensichtlichen Zeichen der Schöpfung wird dem Menschen die entscheidende Frage gestellt: Ist dieser etwa nicht imstande, die Toten wiederzubeleben? Gott, der den Menschen aus einem einfachen Tropfen erschuf, ihn zu einem vollständigen Wesen formte und die Dualität von Mann und Frau bestimmte, hat selbstverständlich auch die Macht, ihn erneut ins Leben zurückzubringen. Diese Frage zeigt, dass die Auferstehung eine logische Konsequenz der göttlichen Schöpfungskraft ist – und dass nur diejenigen zweifeln, die die Zeichen Gottes bewusst ignorieren. Sure 75 (Die Auferstehung) konfrontiert den Menschen mit der Unvermeidlichkeit der Auferstehung. Sie beginnt mit der sich tadelnden Seele, die bereut, wenn es zu spät ist, und führt dann die kosmischen und persönlichen Zeichen an, die auf die Wahrheit der Wiederauferstehung hinweisen. Die Menschen werden ermahnt, nicht der Eile des Diesseits zu verfallen und das Jenseits zu vernachlässigen. Schließlich wird die Schöpfung des Menschen als Beweis für die göttliche Macht genannt – wer in der Lage war, ihn perfekt aus dem Nichts zu erschaffen, kann ihn auch wieder zum Leben erwecken. Die letzte Frage lässt keinen Zweifel mehr: Die Wiederbelebung der Toten ist eine Gewissheit. |

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