Amount of Verses: 11

63:1 63:2 63:3 63:4 63:5 63:6 63:7 63:8 63:9 63:10 63:11

بسم الله الرحمن الرحيم
63:1إذا جاءك المنفقون قالوا نشهد إنك لرسول الله والله يعلم إنك لرسوله والله يشهد إن المنفقين لكذبونAls die Heuchler zu dir kamen, sagten sie: Wir bezeugen, du bist gewiss der Gesandte Gottes. Doch Gott weiß, dass du sein Gesandter bist, und Gott bezeugt, dass die Heuchler gewiss Lügner sind

Die Heuchler nähern sich dem Gesandten Gottes mit der Aussage, dass sie bezeugen, er sei der Gesandte Gottes. Obwohl diese Worte äußerlich wie ein Ausdruck des Glaubens klingen, offenbart Gott, dass ihre Absichten nicht aufrichtig sind. Die zentrale Botschaft im Islam und in allen früheren Religionen ist das Zeugnis, dass Gott der einzige Gott ist. Doch die Heuchler haben dies missverstanden und sprechen ein Zeugnis über den Propheten aus, ohne die wahre Bedeutung zu begreifen.

Ihre Worte sind daher inhaltslos und spiegeln nicht die innere Überzeugung wider. Sie sagen etwas mit ihrem Mund, ohne den eigentlichen Kern der Botschaft Gottes zu erfassen. Gott, der alles weiß, bestätigt, dass der Prophet tatsächlich sein Gesandter ist und deckt zugleich die Lüge und Heuchelei dieser Menschen auf. Der Vers betont, dass wahres Zeugnis auf Verstand, Überzeugung und Ehrlichkeit basieren muss.

63:2اتخذوا أيمنهم جنة فصدوا عن سبيل الله إنهم ساء ما كانوا يعملونSie nahmen sich ihre Glaubenssätze als Verschleierung, so wiesen sie vom Weg Gottes ab. Gewiss, schlimm ist, was sie zu tun pflegten

Die Heuchler nutzten ihren vorgeblichen Glauben als Mittel, um ihre wahren Absichten zu verbergen. Ihr äußeres Bekenntnis zur Religion diente lediglich dazu, andere zu täuschen und Zugang zu den Gläubigen zu erhalten. Statt ihren Glauben aufrichtig zu leben, missbrauchten sie ihn, um vom Weg Gottes abzulenken und andere irrezuführen.

Dieses Verhalten wird als äußerst verwerflich beschrieben, da sie nicht nur selbst die Wahrheit ablehnten, sondern auch andere davon abhielten, Gottes Führung zu folgen. Ihre Heuchelei und die daraus resultierenden Taten zeigen, wie gefährlich es ist, religiöse Überzeugungen für weltliche oder selbstsüchtige Zwecke zu instrumentalisieren. Der Vers unterstreicht die Schwere ihres Fehlverhaltens und die Konsequenzen, die sie dafür tragen müssen.

63:3ذلك بأنهم ءامنوا ثم كفروا فطبع على قلوبهم فهم لا يفقهونDies, weil sie glaubten und hernach ableugneten, worauf ihre Herzen geprägt wurden, sodass sie nicht begreifen

Die Heuchler werden beschrieben als Menschen, die zunächst glaubten, dann jedoch ihren Glauben ableugneten. Diese Widersprüchlichkeit führte dazu, dass ihre Herzen geprägt wurden, was bedeutet, dass sie für die Wahrheit verschlossen blieben. Ihre bewusste Ablehnung der göttlichen Botschaft und ihr wiederholtes Handeln gegen ihre eigenen Überzeugungen verhärteten ihre Herzen, sodass sie nicht mehr in der Lage waren, die Wahrheit zu erkennen oder zu verstehen.

Dies verdeutlicht die Folgen von Heuchelei und Unglauben: Wer wissentlich die Wahrheit ablehnt, entfernt sich immer weiter von Gottes Führung und verliert die Fähigkeit, klar zu begreifen. Die Aussage ruft dazu auf, Aufrichtigkeit und Beständigkeit im Glauben zu bewahren, um das Herz für die göttliche Wahrheit offen zu halten.

63:4وإذا رأيتهم تعجبك أجسامهم وإن يقولوا تسمع لقولهم كأنهم خشب مسندة يحسبون كل صيحة عليهم هم العدو فاحذرهم قتلهم الله أنى يؤفكونUnd wenn du sie siehst, gefallen dir ihre Gestalten, und wenn sie etwas sagen, hörst du ihrer Aussage zu. Sie sind, als wären sie aufgestützte Hölzer. Sie rechnen damit, dass jeder Schrei gegen sie sei. Sie sind der Feind, so seht euch vor ihnen vor. Gott bekämpfe sie, wo sie sich täuschen lassen

Die Heuchler werden hier als äußert eindrucksvoll beschrieben, sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihrer Redeweise. Ihre Erscheinung und Worte mögen auf den ersten Blick anziehend wirken, doch dies ist nur Fassade. Innerlich sind sie leer, wie aufgestützte Hölzer, die keine Substanz oder Eigenständigkeit besitzen.

Ihre innere Unsicherheit und Heuchelei führen dazu, dass sie in jedem Ruf oder Ereignis eine Bedrohung für sich selbst vermuten. Diese Paranoia spiegelt ihr schlechtes Gewissen wider, das sie stets auf der Hut sein lässt. Sie werden als der wahre Feind bezeichnet, vor dem man sich in Acht nehmen muss, da ihre Absichten täuschend und schädlich sind. Gott verurteilt sie scharf und macht deutlich, dass sie sich durch ihre Täuschung und Lügen selbst in die Irre führen lassen.

63:5وإذا قيل لهم تعالوا يستغفر لكم رسول الله لووا رءوسهم ورأيتهم يصدون وهم مستكبرونUnd als zu ihnen gesagt wurde: Kommt, damit der Gesandte Gottes für euch um Vergebung bittet! Da verdrehten sie ihre Köpfe, und du sahst, wie sie abwiesen, während sie sich überhoben

Den Heuchlern wird die Möglichkeit gegeben, Vergebung zu erlangen, indem sie zum Propheten kommen, damit er für sie bei Gott um Vergebung bittet. Diese Einladung ist ein Zeichen von Gottes Barmherzigkeit und seiner Bereitschaft, selbst denjenigen, die gesündigt haben, einen Weg zur Reue zu eröffnen. Doch anstatt diese Gelegenheit wahrzunehmen, reagieren die Heuchler mit Stolz und Ablehnung. Sie verdrehen ihre Köpfe, ein deutliches Zeichen von Überheblichkeit und Gleichgültigkeit, und weisen die Einladung zurück.

Ihr Verhalten zeigt nicht nur mangelnde Demut, sondern auch ihre innere Unehrlichkeit und Arroganz, die sie daran hindert, sich Gott zuzuwenden. Diese Haltung verdeutlicht, wie Hochmut und Uneinsichtigkeit den Menschen daran hindern, von der göttlichen Vergebung zu profitieren.

63:6سواء عليهم أستغفرت لهم أم لم تستغفر لهم لن يغفر الله لهم إن الله لا يهدى القوم الفسقينEs ist gleich, ob du für sie um Vergebung gebeten hast oder nicht gebeten hast, Gott wird ihnen nicht vergeben. Gewiss, Gott leitet das frevelnde Volk nicht recht

Die Heuchler haben sich durch ihre wiederholte Ablehnung der Wahrheit und ihre bewusste Heuchelei selbst in eine Lage gebracht, in der keine Bitte um Vergebung mehr für sie von Nutzen ist. Ob der Prophet für sie um Vergebung bittet oder nicht, bleibt ohne Wirkung, da sie sich wissentlich gegen Gott gestellt haben. Gott macht deutlich, dass er einem Volk, das sich hartnäckig dem Unrecht und der Frevelhaftigkeit verschreibt, keine Rechtleitung gewährt.

Diese Aussage betont die Konsequenzen von bewusster Ablehnung und Unrecht. Wer sich absichtlich von der Wahrheit entfernt und fortwährend sündigt, versperrt sich selbst den Weg zu Gottes Vergebung.

63:7هم الذين يقولون لا تنفقوا على من عند رسول الله حتى ينفضوا ولله خزائن السموت والأرض ولكن المنفقين لا يفقهونSie sind diejenigen, die sagen: Gebt nichts für die aus, die beim Gesandten Gottes sind, bis sie zerstieben. Doch Gottes sind die Speicher der Himmel und der Erde, aber die Heuchler begreifen nicht

Die Heuchler fordern dazu auf, keine Unterstützung für die Gläubigen zu leisten, die den Propheten begleiten. Ihr Ziel ist es, die Gemeinschaft der Gläubigen zu schwächen, in der Hoffnung, dass diese sich zerstreuen und auseinanderbrechen. Ihre Worte zeigen ihre fehlende Einsicht und ihren Versuch, die göttliche Botschaft durch menschliche Manipulation zu behindern.

Gott erinnert daran, dass er allein der Besitzer der Speicher der Himmel und der Erde ist – alle Versorgung und Ressourcen stammen von ihm. Er gewährt sie, wem er will, unabhängig von den Bemühungen der Heuchler. Ihre Pläne sind daher sinnlos, weil sie nicht verstehen, dass Gottes Macht und Versorgung nicht von Menschen beeinflusst werden können. Diese Aussage zeigt die Torheit der Heuchler und die Unveränderlichkeit der göttlichen Vorsehung.

63:8يقولون لئن رجعنا إلى المدينة ليخرجن الأعز منها الأذل ولله العزة ولرسوله وللمؤمنين ولكن المنفقين لا يعلمونSie sagen: Wenn wir zur Stadt zurückkehren, werden gewiss die Ehrenvolleren die Niedrigeren aus ihr vertreiben. Doch die Ehre gehört Gott, seinem Gesandten und den Gläubigen, aber die Heuchler wissen es nicht

Die Heuchler behaupten voller Arroganz, dass sie bei ihrer Rückkehr zur Stadt (vermutlich Medina) die vermeintlich „Niedrigeren“ – damit meinen sie den Propheten und seine gläubigen Gefährten – vertreiben würden. Diese Aussage spiegelt ihre Überheblichkeit und ihr falsches Selbstverständnis wider, in dem sie sich als die „Ehrenvolleren“ sehen.

Gott stellt klar, dass wahre Ehre allein ihm, seinem Gesandten und den Gläubigen gehört. Diese Ehre beruht nicht auf weltlicher Macht oder Einfluss, sondern auf der Verbundenheit mit der göttlichen Wahrheit. Die Heuchler begreifen dies nicht, da sie von Stolz und Unwissenheit verblendet sind. Diese Worte sind eine Erinnerung daran, dass weltlicher Status ohne Glauben und Aufrichtigkeit bedeutungslos ist und wahre Würde nur in der Nähe zu Gott liegt.

63:9يأيها الذين ءامنوا لا تلهكم أمولكم ولا أولدكم عن ذكر الله ومن يفعل ذلك فأولئك هم الخسرونIhr, die ihr glaubtet, lasst weder euer Vermögen noch eure Kinder euch vom Gedenken Gottes ablenken. Und wer dies tut, solche sind die Verlierer

Die Gläubigen werden ermahnt, ihr Vermögen und ihre Kinder nicht über das Gedenken Gottes zu stellen. Dies bedeutet, dass weltliche Besitztümer und familiäre Bindungen zwar wichtig sind, aber nicht die göttliche Verbindung und die Erfüllung der spirituellen Pflichten verdrängen dürfen. Die Ablenkung durch materielle und familiäre Interessen kann dazu führen, dass man den eigentlichen Sinn des Lebens – die Hinwendung zu Gott – vernachlässigt.

Wer sich ausschließlich auf diese vergänglichen Dinge konzentriert und dabei das Gedenken Gottes vernachlässigt, gehört zu den Verlierern, da er das wahre und ewige Glück im Jenseits aufs Spiel setzt. Der Vers betont die Wichtigkeit von Ausgewogenheit: Materielle und familiäre Verpflichtungen dürfen nicht die spirituellen Prioritäten überdecken.

63:10وأنفقوا من ما رزقنكم من قبل أن يأتى أحدكم الموت فيقول رب لولا أخرتنى إلى أجل قريب فأصدق وأكن من الصلحينUnd gebt aus, womit wir euch versorgten, bevor der Tod zu einem von euch kommt, der dann sagt: Mein Herr, hättest du mich doch zu einer nahen Frist zurückgestellt, sodass ich dann spenden und unter den Rechtschaffenen sein würde

Die Gläubigen werden aufgefordert, von dem zu spenden, womit Gott sie versorgt hat, bevor der Tod sie erreicht. Die Versorgung durch Gott umfasst sowohl materiellen Reichtum als auch Fähigkeiten und Möglichkeiten, die für wohltätige Zwecke genutzt werden können. Der Vers erinnert daran, dass der Tod unweigerlich kommt und danach keine Gelegenheit mehr bleibt, sich durch Taten wie Spenden oder rechtschaffenes Handeln auf das Jenseits vorzubereiten.

Die Worte des Verstorbenen, der sich eine Verlängerung der Lebenszeit wünscht, zeigen Reue und die Erkenntnis, wie wertvoll die Gelegenheit zur Wohltätigkeit und Rechtschaffenheit im Leben ist. Doch diese Einsicht kommt zu spät. Der Vers mahnt, die Zeit, die einem gegeben ist, weise zu nutzen, indem man im Diesseits für das Jenseits handelt.

63:11ولن يؤخر الله نفسا إذا جاء أجلها والله خبير بما تعملونGott wird aber keine Seele zurückstellen, wenn ihre Frist gekommen ist. Und Gott ist kundig dessen, was ihr tut

Die Gläubigen werden ermahnt, ihre Zeit und Ressourcen weise zu nutzen, indem sie von dem geben, womit Gott sie versorgt hat. Spenden und rechtschaffenes Handeln sind Möglichkeiten, sich auf das Jenseits vorzubereiten. Wenn jedoch der Tod eintritt, endet jede Gelegenheit zur Umkehr oder zum guten Handeln. Gott macht unmissverständlich klar, dass keine Seele über ihre festgesetzte Frist hinaus leben wird. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, im Diesseits bewusst und verantwortungsvoll zu handeln. Da Gott vollkommen kundig über alles ist, was Menschen tun, wird niemand seiner Taten entkommen.

Die Sure 63 (Al-Munafiqun) thematisiert hauptsächlich die Eigenschaften der Heuchler und warnt vor ihrem Verhalten, das die Gemeinschaft spalten und vom Weg Gottes ablenken kann. Sie hebt die Bedeutung von Aufrichtigkeit, Hingabe und der Erfüllung der göttlichen Gebote hervor, während sie den Gläubigen mahnt, sich weder von weltlichen Ablenkungen noch von Heuchlern täuschen zu lassen. Abschließend erinnert die Sure daran, die eigene Zeit im Leben sinnvoll zu nutzen, um nicht zu den Verlierern zu gehören.

5248,5249,5250,5251,5252,5253,5254,5255,5256,5257,5258,
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